Das erste was man unbedingt nähen sollte, wenn man blutiger Nähanfänger ist und gerade seine erste Nähmaschine bekommen hat? Ganz einfach – man sollte eine Nähmaschinenhaube nähen! Die ist nicht nur extrem einfach, sondern auch wirklich schön anzusehen. Denn seien wir uns mal ehrlich, dieser dünne, graue Fetzen in dem die wunderschöne, neue Nähmaschine angeliefert wird hat doch den Namen Nähmanschinenhaube bei weitem nicht verdient, oder? Zumindest war es bei meiner Nähmaschine so.
Immerhin habe ich jetzt schon fast zwei Jahre mit diesem furchtbaren Ding über meiner super hübschen Nähmaschine gelebt (schließich möchte ich auch nicht, dass sie verstaubt) und jetzt endlich den Entschluss gefasst, mir eine Neue zu zaubern. Ich kann dieses DIY jedem Nähanfänger wirklich nur ans Herz legen. Selbst wenn man noch nie zuvor genäht hat, gelingt dieses Nähprojekt zu 100%, ist innerhalb kürzester Zeit umgesetzt und sieht einfach soooo viel besser aus als die „Nähhaube“ die mitgeliefert wird.
Was du zum Nähmaschinenhaube nähen benötigst
Außerdem
- Maßband
- Schere
- Nähmaschine
- Stecknadeln
- Bügeleisen
Wie du deine Nähmaschinenhaube nähen kannst
Stoffe zuschneiden
Zunächst misst du die Höhe, Breite und Tiefe deiner Nähmaschine ab und überträgst die Maße mit Schneiderkreide auf die linke Seite (also Rückseite) deines Stoffes. Beachte hier auch Knöpfe oder Stecker, die möglicherweise von deiner Nähmaschine abstehen und später unter der Nähmaschinenhaube Platz finden sollen. Insgesamt benötigst du vier Seitenteile und einen Deckel. Bei mir hatten die beiden schmäleren Seitenteile die Maße 20 x 30 cm und die beiden breiteren eine Maße von 38 x 30 cm. Der Stoffteil für den Deckel hatte die Maße 38 x 20 cm. Bei jedem Stück rechnest du zusätzlich noch auf jeder Seite einen Zentimeter Nahtzugabe dazu. Das ergab bei mir also folgende Stoffmaße: zwei Mal 22 x 32, zwei Mal 40 x 32 und ein Mal 40 x 22.
Da ich dir eine Anletung für eine Nähhaube zum Wenden zeige, benötigst du diese Stoffteile noch ein zweites Mal für die andere Seite. Du kannst entweder genau dieselben Maße auf einen anderen Stoff übertragen, oder so wie ich eine Seite zweifärbig gestalten. Dazu drittelst du die Maße der Seitenteile (ohne Nahtzugabe) die du soeben berechnet hast und überträgst je 2/3 auf den einen und 1/3 auf den anderen Stoff. Achtung: Da du die beiden Stoffe später ja zusammennähst, musst du hier bei beiden Stoffen auf jeweils jeder Seite einen Zentimeter Nahtzugabe dazuzählen.
Du bekommst also insgesamt 8 Stoffstücke mit folgenden Maßen: Zwei Mal 20 x 10, zwei Mal 20 x 20, zwei Mal 38 x 10 und zwei Mal 38 x 20. Hier jeweils wieder einen Zentimeter Nahtzugabe auf jeder Seite dazu rechnen und du erhältst die fertigen Maße: zwei Mal 22×11, zwei Mail 22×22, zwei Mal 40×12 und zwei Mal 40×22. Da der Deckel einfärbig bleibt, kannst du hier dieselben Maße wie von der anderen Seite übernehmen.
Stoffteile zusammennähen
Beginne nun mit dem zweifarbigen Teil. Dazu steckst du jeweils die beiden Stoffe, die später einen Seitenteil ergeben, rechts auf rechts mit Stecknadeln zusammen. Die Vorderseiten liegen also aufeinander.
Nun nähst du die beiden Stoffteile Füßchenbreit zusammen. Das heißt dein Nähfüßchen läuft bündig zur Außenkante entlang deines Stoffes. Den Anfang und das Ende vernähst du, indem du 2 mal einen Zentimeter vor und wieder zurücknähst. So stellst du sicher, dass die Naht mit der Zeit nicht aufgeht.
Wenn du alle Teile zusammengenäht hast, bügelst du die Stoffe nochmals glatt, wobei du die beiden Stoffe bei den Nähten auf der Rückseite auseinanderbügelst.
Volumenvlies zuschneiden und aufbügeln
Danach schneidest du dein Volumenvlies zu. Für jedes Stoffteil benötigst du auch ein Stück Vlies in den selben Maßen. In meinem Fall also 5 Stück mit folgenden Maßen: zwei Mal 20 x 30, zwei Mal 38 x 30 und ein Mal 38 x 20. Wenn du eines zum Aufbügeln nimmst, kannst du das Vlies so wie ich ohne Nahtzugabe zuschneiden und mittig auf den Stoffen aufbügeln. Ansonsten musst du wie schon zu Beginn bei den Stoffen auch hier an jeder Seite noch einen Zentimeter Nahtzugabe dazu rechnen (zwei Mal 22 x 32, zwei Mal 40 x 32 und ein Mal 40 x 22).
Nähmaschinenhaube nähen
Nun kannst du die einzelnen Stoffteile bereits zu einer fertigen Nähhaube mit Stecknadeln zusammenstecken. Falls du kein Bügelvlies verwendet hast musst du hier aufpassen, dass du auch das Vlies feststeckst, damit du es später mitnähen kannst.
Anschließend werden alle Teile zusammengenäht. Wie schon zu Beginn musst du alle Enden wieder vernähen, indem du 2x nach vor und wieder zurück nähst.
Wenn du alles zusammengenäht hast, ist der eine Teil deiner Nähhaube bereits fertig. Jetzt ist die andere Seite der Nähhaube an der Reihe. Dafür verfährst du genauso wie bei dem äußeren Teil, nur dass du hier kein Volumenvlies benötigst. Ich habe diese Seite einfärbig gemacht und mir das Zusammennähen der verschiedenfärbigen Stoffe also erspart. Natürlich kannst du aber auch hier wieder mit zwei verschiedenen Farben arbeiten.
Wenn du auch mit dem Innenleben fertig bist, stellst du die beiden Teile rechts auf rechts ineinander. Das heißt, die Rückseiten der Stoff müssen nach außen zeigen.
Oben an den Rändern befestigst du die beiden Teile nun mit Stecknadeln aneinander, wobei du zuerst mit den Ecken startest, damit auch sicher nichts verrutscht.
Nun musst du nur noch einmal rundherumnähen, wobei du eine ca 15 cm große Öffnung lässt. Die benötigst du, um die Nähhaube zu wenden.
Wenn du die Nähhaube nun durch die Öffnung gewendet hast, bist du schon fast fertig. Jetzt musst du nur noch die Öffnung zunähen. Dazu klappst du die Nahtzugabe der Stoffe ca. einen Zentimeter nach innen und nähst die Öffnung knappkantig – sprich 2-3 mm neben der Kante – zu.
Fertig ist deine super einfache und wunderschöne Nahmaschinenhaube 🙂
Da nun keine Nähte irgendwo heraus blitzen, können sich beide Seiten deiner Nähmaschinenhaube sehen lassen. Je nach Lust und Laune kannst du deine Nähmaschinenhaube also wenden und die eine oder andere Seite nach außen stülpen. Da ich die Innenseite meiner Nähmaschinenhaube ganz langweilig in weiß gelassen habe, habe ich hier nur die Außenseite abfotografiert. Du weißt ja, ich bin eher ein Fan von schlichten Mustern und Farben ;).
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Sollte dir die Anleitung zum Nähmaschinenhaube nähen gefallen haben, dann kannst du sie dir sehr gerne mit folgendem Bild auf Pinterest merken :))
Ich hoffe, dir gefällt die Nähmaschinenhaube und wünsche dir viel Spaß beim Nachnähen!
PS: Noach auf der Suche nach weiteren tollen Nähideen? In meiner Rubrik „Nähprojekte‚ findest du eine super Auswahl an einfachen Anleitungen.
Alles Liebe und viel Spaß beim Nähen!
Magdalena
6 Kommentare
Sehr coole und inspirede Seite.. Grüße aus Stuttgart
Vielen lieben Dank! Freut mich total, dass dir meine Ideen gefallen 🙂
Alles Liebe
Magdi
Vielen Dank für die Idee – habe soeben meine eigene Nähmaschinenhaube verwirklicht 🙂
Sehr gerne Silvia!
Und deine Nähmaschinenhaube ist wirklich sehr hübsch geworden 🙂
Alles Liebe
Magdi
Hey Magdi, ich bin totale Nähanfängerin und möchte mich aber trotzdem an diesem Projekt probieren. Kannst du mir sagen, in welcher Reihenfolge du die einzelnen Teile (nach dem Auftragen des Bügelflies) zusammengenäht hast?
Liebe Grüße, Nina
Liebe Nina,
das ist eigentlich ganz egal in welcher Reihenfolge du die einzelnen Teile festnähst. Es ist nur wichtig, dass zum Schluss alle Nähte geschlossen sind. Wo du beginnst ist ganz dir überlassen 🙂
Alle Liebe
Magdalena