Diese Woche habe ich es endlich wieder geschafft, ein paar Weihnachtsgeschenke zu basteln und zu nähen. Immerhin rückt Weihnachten mit großen Schritten näher und so wirklich viele Geschenke hatte ich bis jetzt noch nicht. Ich verschenke ja gerne Weihnachtsgeschenke die einen praktischen Nutzen haben und nicht nur in irgend einer Lade vor sich hin vegetieren. Und da 90% der Leute die ich kenne im Winter immer frieren, habe ich bei Weihnachtsgeschenken sofort an Handwärmer gedacht.
Obwohl der richtige, kalte Winter dieses Jahr immer noch auf sich warten lässt, hätte ich mir das eine oder andere Mal am Punschstand schon etwas wärmere Hände gewunschen. Da es so wahrscheinlich den Meisten geht, habe ich also kurzerhand beschlossen, kleine Handwärmer zu nähen und zu Weihnachten zu verschenken.
Sie sehen nicht nur sehr hübsch aus, sondern bringen dem Beschenkten hoffentlich auch wohlig warme Hände. Darüberhinaus sind sie ideal zum Verwerten von Stoffresten geeignet und in nur 15 Minuten fertig. Sogar Nähanfänger werden für dieses wirklich leichte Näh-DIY nicht recht viel länger brauchen.
Was du für deine Handwärmer brauchst
- Stoffrest in verschiedenen Farben
- Rundkornreis, Dinkel, Kirschkerne oder ein anderes Füllmaterial das Wärme hält
- Nähmaschine und Garn (ohne geht es auch, einfach mit Nadel und Faden arbeiten, dauert nur etwas länger ;))
- Stoffschere oder Rollschneider
- Zackenschere
- Lineal
- Bügeleisen
- ggf. Handmade Labels bzw. Knöpfe
Wie’s geht
1. Stoffe zuschneiden
Zuerst schneidest du deine Stoffstücke zurecht. Ich habe für zwei Handwärmer je vier Quadrate mit den Maßen 11×11 in zwei unterschiedlichen Stoff-Farben zugeschnitten. Insgesamt habe ich heute 10 Handwärmer genäht (jaaa, dieses DIY geht wirklich extreem schnell), lass dich von den vielen Stoffen also nicht verunsichern ;). Zudem habe ich noch ein Rechteck der Größe 6×10 für mein Schrägband zugeschnitten. Dies ist jedoch optional. Wenn du die kleine Schlaufe am Rand (okay ich hoffe du weißt was ich mein) nicht möchtest, brauchst du auch dieses zusätzliche Stoffstück nicht zuschneiden.
Tipp: Ich verwende für gerade Schnitte gerne einen Rollschneider. Geht tausend mal schneller als mit einer Stoffschere und man bekommt total gerade Schnitte hin.
2. Schrägband nähen
Natürlich kann man Schrägbänder auch fertig kaufen, so schöne und passende Stoffmuster bekommt man aber eher selten. Darum nähe ich sie sehr gerne selber und verbrauche damit gerne meine Stoffreste. Wäre ja schade, diese einfach wegzuschmeißen. Das Nähen von Schrägbändern ist wirklich einfach. Du legst dein Rechteck mit der rechten Seite nach unten vor dich hin (die Rückseite schaut also zu dir). Dann klappst du die Seiten nach innen, sodass sie sich in der Mitte berühren und bügelst sie fest. Anschließend faltest du den Stoff nochmals in der Mitte zusammen, bügelst wieder darüber und nähst dein Band anschließend knappkantig fest.
3. Handwärmer nähen
Nun legst du die beiden Quadrate mit den linken Seiten aufeinander (die schönen Seiten zeigen also beide nach außen!). Anschließend kannst du einmal herum nähen – ca. 1 cm vom Rand entfernt. Die Naht am Anfang und Ende sorgfältig verriegeln (d.h. drei Stiche nach vor nähen, dann 3 Stiche im Rückwärtsgang zurück, dann wieder nach vorne und so weiter). Achtung: Ca. 2-3 cm musst du noch offen lassen, damit später noch der Reis eingefüllt werden kann.
Tipp: An den Ecken kannst du die Nadel unten im Stoff stecken lassen. Wenn du dann das Nähfüßchen anhebst, kannst du die Stoffstücke um 90 Grad wenden und problemlos weiter nähen.
Wenn du so wie ich ein Schrägband genäht hast, legst du dies einfach zwischen die zwei Quadrate und nähst vorsichtig darüber.
Tipp: Möchtest du ein Schrägband anbringen, empfehle ich dir, vorher schon mit der Zackenschere den Rand entlang zu schneiden (Schritt 5), da dies nachher mit dem Schrägband etwas umständlich wird.
4. Kissen füllen
Jetzt kannst du deinen Handwärmer schon mit Reis/Kirschkernen/etc. füllen. Entweder du verwendest einen Trichter, oder du bastelst dir aus Papier einen, um das Füllen zu erleichtern. Achte darauf, dass du die Kissen nicht zu voll machst – ich habe sie etwas mehr als die Hälfte angefüllt.
5. Öffnung schließen und Kanten versäubern
Zum Schluss einfach die Öffnung zunähen und mit einer Zackenschere einmal um das ganze Kissen herum schneiden. Die Zacken sehen nicht nur schön aus, sondern sorgen auch gleich dafür, dass die Enden nicht ausfransen.
Es empfiehlt sich, gleich zwei Handwärmer zu nähen, dass auch wirklich beide Hände warm bleiben ;). Den ganzen Prozess also nochmals wiederholen und innerhalb einer halben Stunde hast du zwei hübsche Handwärmer selbst genäht.
6. Label anbringen
Wie gesagt habe ich jeweils zwei zusammenpassende Handwärmer genäht, wobei ich einen davon mit einem Schrägband versehen habe. Bei dem anderen habe ich noch ein „handmade“-Label angebracht. Mir gefallen einfach die kleinen Details. Ich finde so sehen sie gleich noch hübscher aus und werden zu richtig individuellen Einzelstücken.
Auf die Weihnachtskarte kannst du dann noch die komplizierte Gebrauchsanweisung schreiben: Und zwar müssen die Handwärmer vor ihrem großen Einsatz für einige Minuten in den Ofen bzw. eine halbe Minute in die Mikrowelle. Danach ab damit in die Jackentaschen und schon kann Mann/Frau sich einige Zeit an der Wärme erfreuen 🙂
Bin schon gespannt wie die kleinen Kissen unter dem Christbaum ankommen. Ich werde mir jedenfalls selbst auch noch welche nähen, solche Mini-Wärmflaschen kann man im Winter ja wirklich immer gebrauchen ;). Viel Spaß beim Nachnähen!
Alles Liebe,
Magdi